von Prof. Günter Stephan, ehem. Hochschule für öffentliche Verwaltung des Landes Baden-Württemberg, Kehl, stephan@hs-kehl.de
Durch die ständig zunehmende Bedeutung der sozialen Medien bei der Bevölkerung und den Stakeholdern (d. h. alle Personen, Gruppen und Institutionen, die von den Aktivitäten eines Unternehmens bzw. einer Arztpraxis betroffen sind und/oder Interesse an diesen Aktivitäten haben) sollten sich die Arztpraxen der Radiologie diesem wichtigen Thema widmen. Es geht um die Bekanntmachung bzw. Bekanntheitssteigerung, die Imagebildung und den ständigen Kontakt zu den Patienten bzw. Interessierten der Praxis. Die Homepage ist ein Einstieg, weiterhin werden auch Facebookseiten, Twitter, YouTube sowie Online-Foren aufgebaut und genutzt.
Für Radiologen ist die Nutzung sozialer Netzwerke in vielerlei Hinsicht interessant. Von besonderer Bedeutung ist die Vernetzung mit Experten. Zudem sind Netzwerke und vor allem Fach-Communities eine gute und auch verlässliche Quelle für Informationen sowie Expertenmeinungen zu aktuellen Forschungsthemen, Diagnose-Tools oder Therapieformen. Zudem ist die Patientenbindung von erheblicher Bedeutung. Kommerzielle Ziele treten meistens in den Hintergrund. Die Medien sind kein Verkaufskanal.Der Nutzer ist kein reiner Konsument der Informationen mehr.
Vorteile der Nutzung sozialer Medien u. a. zu Marketing-Zwecken liegen in
Übersicht über die Anzahl der Nutzer in Deutschland |
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32 Mio. aktive deutsche Nutzer monatlich |
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2,8 Mio. wöchentliche Nutzer |
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17 Mio. Mitglieder |
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14 Mio. Nutzer |
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25 Mio. Nutzer monatlich |
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6-7 Mio. Nutzer |
YouTube |
28 Mio. Nutzer täglich |
Quelle: kontor4.de (Stand 28.10.2020) |
Vor dem Hintergrund steigender Nutzerzahlen in den sozialen Medien (s. Tabelle) wird die Bedeutung ersichtlich. Wer sich in den sozialen Medien engagieren möchte, benötigt dafür finanzielle und personelle Ressourcen, eine Strategie und ein langes Durchhaltevermögen.
Oftmals kommunizieren die Patienten bereits in den Medien über eine Praxis. Zumeist hört aber keine verantwortliche Person der Praxis zu, niemand kümmert sich um die Anliegen, die Kritik, die Sorgen etc. und beteiligt sich an der Kommunikation.
Einer Arztpraxis stehen drei Möglichkeiten der Nutzung zur Auswahl: Zuhören, Reagieren, Agieren.
Hier gilt es herauszufinden, wie und über was in den sozialen Medien (ggf. auch auf Arztportalen) über die Praxis gesprochen wird. Man sollte Schlüsselwörter (keywords) festlegen, die im Zusammenhang mit der Praxis stehen, das sind z. B. Name der Praxis und der Radiologen, die Namen der anderen radiologischen Praxen in der Umgebung oder Hashtags mit Begriffen und Themen für eine Schlüsselwortsuche.
Es gibt mehrere Tools, mithilfe derer Sie die Social-Media-Aktivitäten verfolgen können. Im Folgenden stellen wir sechs dieser Tools kurz vor (nähere Informationen unter iww.de/s4399):
Praxistipp |
Zum Einstieg in das Social-Media-Monitoring bietet sich Google Alerts an. Ein sinnvoller Weg zur Umsetzung dürfte darin bestehen, dass ein fester Mitarbeiter der Praxis benannt wird und für diese Aufgaben verantwortlich ist. |
Hier tritt die Praxis aus der reinen Passivität heraus und tritt in kommunikative Prozesse ein, um z. B. unrichtige oder einseitige Darstellungen zu korrigieren.
Die Praxis baut eigene Plattformen auf wie z. B. Diskussionsforen, erstellt eigene Videos bei YouTube. Dabei bestimmen die Nutzer die Art des Zugriffs auf die Medien und nicht mehr die Praxis. So kann es durchaus sein, dass die Praxis eine Nachricht auf Twitter kommuniziert, die Patienten dann auf Blogs oder Facebook antworten. Dann muss die Praxis den Medien folgen, die die Patienten nutzen. Sonst könnte der Dialog abreißen.
Beim erstmaligen Einstieg der Praxis sollten Ziele gesetzt und eine Strategie entwickelt werden. Es geht z. B. darum, was Sie erreichen wollen und wie Sie dabei vorgehen. Das betrifft auch den Einsatz der personellen und finanziellen Ressourcen. Ein Engagement in den sozialen Medien sollte nicht nach kurzer Zeit wieder beendet werden, weil sonst die bereits etablierten Kontakte zu Patienten und anderen Interessierten gekappt werden. Denkbar ist die Ankündigung einer Testphase. Wenn anschließend ein Ausstieg erfolgt, ist dies weniger überraschend. Zumeist wird zunächst Facebook, dann Twitter und LinkedIn genutzt.
Merke |
Die eigene Homepage verliert nicht an Bedeutung, sondern kann Start- und Zielpunkt des Engagements sein. Der Nutzer kann sich zunächst auf der Homepage über die Praxis bzw. ihrer Leistungen informieren. Die Praxis baut Links in ihre Homepage ein. Diese werden Social-Plug-Ins genannt. Der bekannteste ist der „Gefällt mir“ Button von Facebook. In den sozialen Medien wiederum können Links auf die eigene Homepage führen. |
Fazit |
Grundsätzlich bestehen auch für Radiologie-Praxen durch eine gezielte Nutzung von Social Media zu verschiedenen Zwecken vielfältige Chancen. So eröffnet es die Möglichkeit, schneller über neue Entwicklungen und Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren als durch Fachzeitschriften und Fachliteratur. Die Qualität und Richtigkeit der Informationen mögen dabei allerdings nicht immer gesichert sein, weil auch Nichtmediziner mitdiskutieren. Zudem können Ärzte ihre Patienten schnell über neue Entwicklungen oder die technische Ausstattung in der Praxis und der Medizin informieren. Andererseits sind auch Risiken mit einem solchen Schritt verbunden. Zu nennen ist beispielsweise der Datenschutz und die ärztliche Schweigepflicht. So sollten Ärzte besondere Vorsicht bei der Auswahl der Informationen walten lassen, die in den Sozialen Medien verbreitet werden sollen. |
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