von Jürgen Schoder, Kienbaum Management Consultants GmbH, Gummersbach, www.kienbaum-verguetungsportal.de
Die Einkommensentwicklung verlief in 2010 für die einzelnen Ärztegruppen unterschiedlich. Während die Einkommen der Chefärzte in deutschen Kliniken insgesamt leicht zurückgingen, verzeichnen die Chefärzte der Radiologie Einkommensverbesserungen. Dagegen sind die Einkommen der Oberärzte in der Radiologie leicht gesunken, während sie allgemein stagnieren. Zu diesem Ergebnis kommt der Kienbaum-Vergütungsreport „Führungs- und Fachkräfte in Krankenhäusern 2010“.
An der Auswertung beteiligten sich 221 Krankenhäuser, die insgesamt Vergütungsinformationen für 1.423 Ärzte und 811 nicht-ärztliche Führungskräfte und Spezialisten gemeldet haben. Dieser Artikel befasst sich speziell mit der augenblicklichen Vergütungssituation von Ärzten in der Radiologie, Isotopendiagnose, Röntgen und Radioonkologie (im weiteren Verlauf als Abteilung bzw. Radiologie bezeichnet).
Die Grundgehälter der Chefärzte stiegen 2010 um 2,1Prozent, die der Oberärzte um 2,0Prozent. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Erhöhungen bei Ärzten insgesamt betrugen 2,3Prozent. Am meisten profitierten die Ärzte in Weiterbildung mit Steigerungsraten von 2,8Prozent. Die Grafiken unten zeigen die unterschiedlichen Entwicklungen der Grundgehälter und Gesamteinkommen bei Chefärzten und Oberärzten in der Radiologie.
Die Chefärzte in der Radiologie konnten ihr Gesamteinkommen gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 327.000Euro auf 332.000Euro steigern. Dies resultiert hauptsächlich aus den gestiegenen Einkommen aus Nebentätigkeiten. Der Anteil dieser Einkünfte an den Jahresbezügen stieg von durchschnittlich 121.000Euro auf 168.000Euro. Um eine Nebentätigkeit ausüben zu dürfen, benötigen die Chefärzte eine Nebentätigkeitserlaubnis der Klinik, die allerdings die überwiegende Zahl der Chefärzte (81 Prozent) besitzt.
Die variablen Vergütungen der Chefärzte (Einkünfte aus Privatliquidationen, der Beteiligungsvergütung oder einer Bonusvereinbarung) variieren sehr stark – je nachdem, ob sie über Privatliquidationen oder eine andere Vergütungsart erzielt werden. Eine weitere wichtige Rolle spielt das Alter des Chefarztes. Je jünger dieser ist, desto geringer wird die Vergütung, die der Chefarzt daraus bezieht. Die aktuelle Höhe der verschiedenen variablen Gestaltungsformen ist in der folgenden Tabelle zu ersehen.
Kennzahlen der variablen Vergütung bei Chefärzten der Radiologie | ||||
| Liquidationsrecht (nach Abzug von Kostenerstattung, Vorteilsausgleich und Poolverpflichtung) | Beteiligungsvergütung | Bonusvereinbarung | Kombi-nationen |
Gestaltungsform | 70 % | 7 % | 14 % | 9 % |
Durchschnittliche Höhe (in Euro) | 220.000 | 117.000 | 89.000 | 113.000 |
Die Oberärzte in der Abteilung mussten 2010 leichte Einkommensrückgänge hinnehmen. Die geringen Steigerungen des Grundgehalts von 2,0Prozent wurden zum Teil durch den Wegfall von Zulagen direkt kompensiert. Die Einkünfte aus einer variablen Vergütung bzw. aus Nebentätigkeiten von Oberärzten stagnierten oder gingen in 2010 sogar leicht zurück.
Insgesamt liegen die Oberärzte in der Radiologie mit einem Durchschnittseinkommen von 104.000Euro knapp 10.000Euro unter dem Einkommen aller Oberärzte im Krankenhaus.
Im Gegensatz zu den Chefärzten und Oberärzten spielt für die Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung weder die variable Vergütung noch die Nebentätigkeit eine größere Rolle für die Höhe ihrer Jahresgesamtvergütung. Sie erhalten im Jahr durchschnittlich 5.000Euro (variable Vergütung) bzw. knapp 4.000Euro (Nebentätigkeiten) aus diesen Vergütungsbestandteilen.
Die Jahresgesamtbezüge der Fachärzte betragen zurzeit durchschnittlich 82.000Euro, die der Ärzte in Weiterbildung 66.000Euro. Aus der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten erhalten die Ärzte im Jahr eine durchschnittliche Vergütung von 18.000Euro bzw. 13.000Euro.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Jahresgesamtbezüge der einzelnen Arztpositionen in der Radiologie mit ihrer Schwankungsbreite aufgelistet. Angegeben sind neben dem Durchschnitt auch die sogenannten Lagemaße „Unteres Quartil“, „Median“ und „Oberes Quartil“.
Jahresgesamtbezüge der Ärzte in der Fachabteilung Radiologie, Isotopendiagnose, Radioonkologie und Röntgen | ||||
| Chefärzte | Oberärzte | Fachärzte* | Ärzte in Weiterbildung* |
Unteres Quartil | 121.000 | 82.000 | 71.000 | 57.000 |
Median | 231.000 | 90.000 | 82.000 | 64.000 |
Oberes Quartil | 357.000 | 121.000 | 93.000 | 72.000 |
Durchschnitt | 332.000 | 104.000 | 82.000 | 66.000 |
* Durchschnittswerte aller Abteilungen im Krankenhaus
Zur Erläuterung des Lagemaßes „Quartil“ seien als Beispiel die Chefärzte aus der Tabelle herangezogen: Demnach liegen 25 Prozent der Chefärzte mit ihren Einkommen noch unter 121.000 Euro, aber ebenfalls 25 Prozent verdienen mehr als 357.000 Euro (oberes Quartil). „Median“ bedeutet, das jeweils 50Prozent der Chefärzte mehr bzw. weniger verdienen als 231.000Euro.
Beim Studium der Tabelle fällt insbesondere auf, dass bei den Chefärzten der Radiologie der Durchschnittswert (332.000 Euro) weit über dem Median liegt, nämlich um 101.000 Euro. Das ist im Wesentlichen darin begründet, dass die Durchschnittswerte durch den Einfluss einiger sehr hoher Einkommen des oberen Quartils, die noch weit über 357.000 Euro liegen, nach oben gezogen werden.
Bezug der Studie
Die komplette Studie ist zum Preis von 750 Euro (zzgl. MwSt) zu beziehen bei der Kienbaum Vergütungsberatung, Ahlefelder Str. 47, 51645 Gummersbach, Tel. 02261 703-200, Fax 02261 703-201. Im Internet ist ein Bezug über www.kienbaum-verguetungsportal.de möglich. |
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