von Sylvia Löbach, Kienbaum Consultants International GmbH, Köln, www.kienbaum.de
Die Grundvergütung der Ärzte in der Radiologie stieg in 2016 um durchschnittlich 3,6 Prozent. Dabei stiegen die Grundgehälter von Chefärzten um durchschnittlich 2,3 Prozent. Dies sind Ergebnisse des Kienbaum-Vergütungsreports 2016 „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten in Krankenhäusern“, in den die Daten von 125 Krankenhäusern mit Vergütungsinformationen zu 626 nichtärztlichen Funktionen und 2.107 Ärzten eingeflossen sind. Dieser Artikel befasst sich speziell mit der augenblicklichen Vergütungssituation von Ärzten in der Radiologie, Isotopendiagnose, Röntgen und Radioonkologie (im weiteren Verlauf als Abteilung bzw. Radiologie bezeichnet).
Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 336.000 Euro gehören Chefärzte in der Radiologie zu den Spitzenverdienern in Krankenhäusern. Ihr Einkommen liegt durchschnittlich 18 Prozent höher als das Durchschnittsgehalt aller Chefärzte in Krankenhäusern. Die Spanne der Jahresgesamtvergütung ist bei Chefärzten in der Radiologie mit am größten: Sie reicht von 142.000 Euro im unteren Quartil bis 412.000 Euro im oberen Quartil (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: Jahresgesamtvergütung von Chefärzten nach Fachabteilungen (in Euro) |
||||||
Jahresgesamt- |
Innere Medizin |
Radiologie |
Chirurgie |
Anästhesie/ |
Gynäkologie/ |
Pädiatrie/ |
Unteres Quartil |
174.000 |
142.000 |
174.000 |
150.000 |
162.000 |
143.000 |
Median |
246.000 |
241.000 |
239.000 |
180.000 |
211.000 |
190.000 |
Oberes Quartil |
434.000 |
412.000 |
332.000 |
317.000 |
256.000 |
220.000 |
Durchschnitt |
352.000 |
336.000 |
316.000 |
286.000 |
243.000 |
202.000 |
Tabelle 2: Variable Vergütungen von Chefarzt-Radiologen |
|||||
Liquidations- |
Beteiligungs- |
Bonusver- |
Kombinationen |
Insgesamt |
|
Gestaltungsform |
65 |
4 |
19 |
12 |
100 |
Durchschnittliche Höhe (in Euro) |
187.000 |
110.000 |
85.000 |
73.000 |
169.000 |
Die Grundvergütung von Chefärzten der Radiologie liegt bei durchschnittlich 120.000 Euro, die variablen Vergütungen bei 169.000 Euro und die Nebentätigkeiten bei durchschnittlich 168.000 Euro.
Die variablen Vergütungen der Chefärzte (Einkünfte aus Privatliquidationen, der Beteiligungsvergütung oder einer Bonusvereinbarung) variieren sehr stark je nachdem, ob sie über Privatliquidationen oder eine andere Vergütungsart erzielt werden. Die Ausgestaltung der variablen Vergütung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert: Während der Anteil der Privatliquidationen an der variablen Vergütung rückläufig ist, nehmen andere Formen der variablen Vergütung wie Bonusvereinbarungen immer mehr an Bedeutung zu. Die absolute Höhe der variablen Vergütung ist im Zuge dieser Entwicklung abnehmend, was ein Vergleich nach Vertragsalter zeigt: Im Durchschnitt erzielten die Chefärzte mit alten Verträgen in 2016 ca. 250.000 Euro mehr aus ihrer variablen Vergütung als die Kollegen mit neuen Verträgen. Tabelle 2 zeigt die aktuelle Höhe der verschiedenen variablen Gestaltungsformen.
Die Oberärzte in der Radiologie erhalten ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 115.000 Euro. Die variable Vergütung beträgt durchschnittlich 14.000 Euro und die Einkünfte aus Nebentätigkeiten 7.000 Euro. Die Vergütungen aus Ruf- und Bereitschaftsdiensten liegen im Durchschnitt bei 14.000 Euro. Insgesamt liegen die Oberärzte in der Radiologie mit ihrem Durchschnittseinkommen noch 15.000 Euro unter dem Einkommen aller Oberärzte im Krankenhaus.
Im Gegensatz zu den Chefärzten und Oberärzten spielt für die Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung weder die variable Vergütung noch die Nebentätigkeit eine größere Rolle für die Höhe ihrer Jahresgesamtvergütung. Sie erhalten im Jahr durchschnittlich je 2.000 Euro aus diesen Vergütungsbestandteilen.
Tabelle 3: Gesamtvergütung von Ärzten in der Radiologie (in Euro) |
||||
Jahresgesamtvergütung |
Chefärzte |
Oberärzte |
Fachärzte* |
Ärzte in Weiterbildung* |
Unteres Quartil |
142.000 |
93.000 |
74.000 |
60.000 |
Median |
241.000 |
108.000 |
88.000 |
72.000 |
Oberes Quartil |
412.000 |
131.000 |
98.000 |
81.000 |
Durchschnitt |
336.000 |
115.000 |
89.000 |
74.000 |
Die Jahresgesamtbezüge der Fachärzte betragen durchschnittlich 89.000 Euro, die der Ärzte in Weiterbildung 74.000 Euro.
Aus der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten erhalten die Ärzte im Jahr eine durchschnittliche Vergütung von 15.000 Euro bzw. 11.000 Euro.
In der Tabelle 3 sind die Jahresgesamtbezüge der einzelnen Arztpositionen in der Radiologie mit ihrer Schwankungsbreite aufgelistet. Angegeben sind neben dem Durchschnitt auch die Lagemaße „Unteres Quartil“, „Median“ und „Oberes Quartil“.
Hierzu die folgenden zwei Anmerkungen:
Zum einen fällt auf, dass bei den Chefärzten der Durchschnittswert weit über dem Median liegt. Das rührt im Wesentlichen daher, dass die Durchschnittswerte durch den Einfluss einiger sehr hoher Einkommen (siehe oberes Quartil) nach oben gezogen werden.
Zum anderen ist zu beachten, dass die Werte des unteren bzw. oberen Quartils bedeuten, dass jeweils 25 Prozent der Ärzte noch unter bzw. über den ausgewiesenen Werten liegen.
Dieser Beitrag basiert – soweit nicht anders ausgewiesen – auf dem Kienbaum-Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2016“. Neben der Vergütung von nichtärztlichen Führungs- und Fachkräften wird ausführlich die Vergütungssituation von Chefärzten beschrieben. An der Auswertung beteiligten sich 125 Krankenhäuser. In die Auswertung konnten die Vergütungsinformationen von 626 nichtärztlichen Funktionen sowie 2.107 Ärzten einbezogen werden.
Weiterführender Hinweis
Wir bedanken uns für Ihren Besuch auf dieser Website. Hier finden Sie unsere
>>AGB
und unsere
>>Datenschutzbestimmungen.
Guerbet GmbH
Otto-Volger-Straße 11,
65843 Sulzbach/Taunus
Telefon: 06196 762-0
www.guerbet.de
E-Mail: info@guerbet.de
Wenn Sie Fragen oder Anregungen zur Berichterstattung haben, erreichen Sie uns über folgende E-Mail-Adresse: rwf@iww.de.
Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen zu Produkten der Guerbet GmbH haben, kontaktieren Sie uns bitte hier.
>>Zum Kontaktformular